7. Erfahrungsbericht

Hallo,

Mein 7. Erfahrungsbericht ist da!
Ich bin mittlerweile wieder in Deutschland bzw. in den Niederlanden.
Im Bericht schreibe ich über meine letzten Wochen in Argentinien, meine erste Zeit in meiner alten/neuen Heimat und über mein Studium.
7. Erfahrungsbericht –> zum Download
Die anderen Berichte gibt es hier.
Viel Spaß beim Lesen! Frohe Weihnachten und eines gutes Jahr 2012!
Euer Leo!

6. Erfahrungsbericht

Hallo.

Mein 6. Erfahrungsbericht ist da.

Der Bericht ist bereits als Artikel in der Schülerzeitung der Max-Rill-Schule und in unserer Freiwilligenzeitung ¨Wortwechsel Weltweit¨ erschienen.

  • 6. Erfahrungsbericht – Juli 2011 –> zum Download
Die anderen Berichte gibt es hier.

Viel Spaß beim Lesen!

Euer Leo!

5. Erfahrungsbericht

Hallo.

Mein 5. Erfahrungsbericht ist da.

Darin erzähle ich von den neusten Entwicklungen in meinen Hauptprojekt DAD und den Erfahrungen in meinen Nebenprojekten.

  • 5. Erfahrungsbericht – April 2011 –> zum Download
Die anderen Berichte gibt es hier.

Viel Spaß beim Lesen!

Euer Leo!

4. Erfahrungsbericht

Hallo.

Mein 4. Erfahrungsbericht ist da.

Darin erzähle ich vom Zwichentreffen meiner Organisation in Bolivien und meinen Erfahrungen auf der anschließenden Reise im Land. 

  • 4. Erfahrungsbericht – Februar/März 2011 –> zum Download
Die anderen Berichte gibt es hier.

Viel Spaß beim Lesen!

Euer Leo!



3. Erfahrungsbericht

Hallo.

Mein 3. Erfahrungsbericht ist da.

Darin erzähle ich von meiner Reise nach Brasilien, Paraguay und den Norden Argentiniens. Bilder gibt es auf Facebook und demnächst auch hier in meinem Blog.

  • 3. Erfahrungsbericht – November/Dezember 2010/11 –> zum Download
Die anderen Berichte gibt es hier.

Viel Spaß beim Lesen!

Euer Leo!

2. Erfahrungsbericht

Der 2. Erfahrungsbericht ist da!

Die Projektarbeit war im Monat Oktober wieder sehr abwechslungsreich und hat mir einige interessante Einblicke in die soziale Arbeit eröffnet. Die weiteren Themen des Berichts sind: Drogen, Armut und der Tod von Ex-Präsident Néstor Kirchner. Wie immer veranschaulichen Bilder den Text. Ich freue mich sehr über Rückmeldungen und Anregungen, auch wenn ich natürlich nicht immer gleich auf alle antworten kann.

  • 2. Erfahrungsbericht – Oktober 2010 –> zum Download

Die Berichte stehen jederzeit zum Download bereit in der Rubrik Berichte.

Viel Spaß beim Lesen! Liebe Grüße aus Argentinien!

Euer Leo!


1. Erfahrungsbericht

Es ist endlich soweit – mein erster Erfahrungsbericht ist da!

Der Bericht fasst alles, was ich in den ersten zwei Monaten in Argentinien erlebt habe, kompakt zusammen.
Bilder veranschaulichen jeweils das Beschriebene. Ich hoffe, ich kann euch einen guten Eindruck von dem vermitteln, was ich hier erlebe! Über ein Argentinien-spezifisches Thema habe ich diesmal noch nicht geschrieben, da der Bericht sonst viel zu lang geworden wäre. Aber in einem der nächsten Berichte mache ich das auf jeden Fall!
Jetzt habt ihr erstmal wieder was zum Lesen, bis dann hoffentlich bald der nächste Blogeintrag oder Bericht folgt.

Über Rückmeldungen freue ich mich wie immer sehr!

  • 1. Erfahrungsbericht – September 2010 –> zum Download

Die Berichte stehen jederzeit zum Download bereit in der Rubrik Berichte.

Viel Spaß beim Lesen! Liebe Grüße aus dem sonnigen Argentinien!

Euer Leo!

Impressionen

Ist Politikverdrossenheit ein typisch deutsches Phänomen? Mitnichten! Es ist zwar mit meinem Spanisch noch ziemlich schwierig, trotzdem versuche ich, Gespräche über Politik zu führen. Dabei stoße ich auf viel Desinteresse und Unzufriedenheit. „Die sind ja eh alle korrupt!“ ist ein Satz, den man über Politiker genauso wie über Richter und Polizisten hört. Die politische Kultur ist von einem tiefen Misstrauen gegenüber den verantwortlichen Personen geprägt. Und das ist durchaus verständlich! Das politische System ist sehr schwer zu durchschauen. Auf „einen“ Kirchner (Néstor) folgte „eine“ Kirchner (Christina) – zusammen bekämpfen sie momentan die Unabhängigkeit der Presse, mit fadenscheinigen Argumenten, die bis in die Zeit der Militärdiktatur zurückreichen. Aber auch die Opposition ist nicht besser – sie instrumentalisiert unfinanzierbare Projekte, wie eine extreme Rentenerhöhung, um gegen die Regierung zu wettern. Kein Wunder also, dass die Menschen hier das Gefühl haben, von den Politikern nicht ernst genommen zu werden! Argentinien ist noch eine sehr „junge“ Demokratie – ist die politische Kultur also nur einfach noch nicht so weit entwickelt oder befindet sie sich womöglich schon wieder im Abstieg…?

Müll. Überall Müll! Auf den Straßen, am Straßenrand, in den Flüssen und Seen. Warum? Warum schmeißen die Menschen ihren Abfall achtlos auf die Straße? Warum gibt es keinerlei Mülltrennung? Warum verbrennen die Menschen in den “Villas” alles, für das sie keine Verwendung mehr haben, so dass nachts ein beißender und giftiger Gestank über den dunklen Wellblechhütten des Viertels liegt? Warum recycelt hier – bis auf eine einsame Nonne – niemand? Mein Eindruck zum jetzigen Zeitpunkt: Ein entsprechendes Bewusstsein fehlt komplett! Zuerst dachte ich, die Menschen würden vielleicht nur außerhalb ihres Viertels so unachtsam mit der Natur umgehen. Klar, wenn die Kinder ihren Müll aus dem Busfenster werfen, hat das keine unmittelbaren Folgen für sie. Doch sie werfen den Müll auch auf ihren Fußballplatz, vor ihr Jugendzentrum und sogar vor ihr eigenes Haus! Eine Erklärung für dieses Verhalten habe ich bis jetzt noch nicht…

„Argentinier sind unpünktlich!“. So lautet ein typisches Klischee, das ich vor meiner Abreise oft zu hören bekommen habe. Wie so oft bei Vorurteilen, ist diese Aussage natürlich maßlos übertrieben und pauschalisiert, hat aber einen wahren Kern. Ich würde es so ausdrücken: „Argentinier haben ein anderes Zeitempfinden als wir Deutschen!“. So bedeutet 8 Uhr manchmal 8 Uhr, ein anderes Mal jedoch 9:30 Uhr. Das hängt ganz vom Anlass ab. Busse fahren zum Beispiel immer pünktlich, zur Schule und Arbeit kommt man auch meistens rechtzeitig und selbst unsere Projektkinder trudeln stets mit maximal 15 Minuten Verspätung ein. Ganz anders schaut dies bei privaten Angelegenheiten aus. „Wir treffen uns um 10 Uhr abends zum Essen mit Freunden!“ bedeutet auf Argentinisch „Die ersten Gäste kommen so ab 11 Uhr, Abendessen wird dann gegen Mitternacht serviert!“. Na dann, guten Appetit! Ich komme mit dieser flexiblen Zeitauslegen allerdings schon ganz gut zurecht, so dass Daniela eines Tages erbost zu mir meinte: „Du bist schon viel zu argentinisch!“ 😉

Das waren nur drei von unzähligen Eindrücken, die ich hier nach gut einem Monat in Argentinien habe. Oft sind sie nur bruchstückartig, wie bei einem Puzzle, das sich langsam Stück für Stück enthüllt. Ich werde weiterhin geduldig Puzzleteil für Puzzleteil umdrehen, um mehr zu verstehen von diesem Land, den Menschen und ihrer Kultur!

Seit einer Woche wohne ich nicht mehr in meiner Gastfamilie, sondern in unserer WG. Mein Spanisch wird immer besser, die Projektarbeit wird immer mehr zur Routine und auch ansonsten geht es mir einfach nur gut!  Wer sich meine neuen Fotos anschaut, kriegt einen guten Eindruck von meiner Arbeit im Fußball-Projekt! (zum Fotoalbum) Ganz liebe Grüße nach Deutschland! Eine Umarmung – un abrazo! 🙂

Euer Leo!


Projekte und Probleme

Die Eingewöhnungszeit ist vorbei – letzte Woche haben wir die Projekte das erste Mal alleine geleitet! Das geht bei den kleinen Workshops mit fünf Kindern noch ganz gut, beim Sportunterricht mit 20 wird es dann problematisch. Die Kinder schreien, laufen wie wild durcheinander, beschimpfen sich und schlagen aufeinander ein. Sobald ich in einer Ecke einen Streit schlichte, bricht hinter meinem Rücken schon der nächste aus! Die Arbeit ist sehr anstrengend – am Ende des Tages fühle ich mich, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Aber wie nach einem erfolgreichen Marathon bin ich zwar körperlich ziemlich erschöpft, innerlich aber trotzdem total glücklich! Wenn das Völkerballspiel nämlich mal läuft, oder die Kids mit ihrem selbstgebastelten Englisch-Memorie spielen – dann wird das Potenzial unserer Arbeit sichtbar! Die Kinder lernen, sich untereinander zu akzeptieren; sie lernen, zu verlieren; sie entwickeln Teamgeist, Ehrgeiz und Motivation; sie nehmen Herausforderungen an und meistern sie gemeinsam! Und man sieht ihnen an, dass sie Spaß haben und zumindest in diesem einen Moment glücklich sind – und das wiederum macht mich glücklich!

Mein erstes Fußballtraining wurde leider durch eine Schlägerei getrübt! Bei den kleineren Kindern verlaufen die körperlichen Auseinandersetzungen noch weitgehend harmlos – bei den 14- bis 18-Jährigen schaut das natürlich ganz anders aus! Allerdings waren es nicht meine Fußballjungs, die sich in die Haare gekriegt haben, sondern die Hockeymädels, die von Daniela auf dem selben Feld trainiert werden. Völlig unvermittelt ging eines der Mädchen auf das andere los, zog es an den Haaren und schlug mit den Fäusten auf ihr Gesicht ein! Wären wir nicht dazwischen gegangen, wer weiß, wie weit die beiden gegangen wären. So trug das eine Mädchen ein dickes Veilchen davon und blutete im Gesicht! Der Grund der Auseinandersetzung: Der Freund des attackierenden Mädchens hatte wohl mit der anderen rumgemacht! In Deutschland war ich es gewohnt, dass derartige Konflikte verbal gelöst werden – hier gilt scheinbar das Recht des Stärkeren! Willkommen in der Realität!

Das Wochenende nutzten wir dann zum Erholen! Samstagabend haben wir Freunde aus der Arbeit besucht und waren in einer argentinischen Disco, die hier „Boliche“ heißt. Ich gewöhne mich langsam an die Musik und die sonderbaren Weggehzeiten – um 3 Uhr nachts geht’s so langsam in Richtung Club, man will ja nicht zu früh da sein; und wer vor 8 Uhr morgens ans Heimgehen denkt, hat wirklich nicht alle Tassen im Schrank! Irgendwie komme ich damit aber ganz gut klar – die „Milchbar“ lässt grüßen! 😉 Am Sonntag waren wir dann endlich mal wieder in der Innenstadt von Buenos Aires – und zwar bei Nacht! Die Atmosphäre war einzigartig! Ein Markt, genannt „Feria“, mit unzähligem schönen und kitschigen Ramsch, eine Ska-Band, die auf einer Wiese mitten zwischen zwei fünf-spurigen Straßen spielte und kulturelle Highlights, wie die „Plaza de Mayo“ und die „Avenida 9 de Julio“, machten unseren Sonntagsausflug in die große Stadt zu einem gelungen Erlebnis!

Mein Spanisch wird täglich besser, in meiner Gastfamilie geht es mir ausgezeichnet und mit Daniela verstehe ich mich super! Ich freue mich auf die nächsten Wochen und auf kommende Herausforderungen in der Arbeit und in anderen Bereichen. Bis jetzt empfinde ich meine Zeit hier als unglaublich bereichernd und bin gespannt, wie es weiter geht! Demnächst werde ich wieder neue Fotos hochladen – von Buenos Aires, Zárate, den Projekten und unserer WG! Ganz liebe Grüße nach Deutschland! Ein Kuss – un beso! 🙂

Euer Leo!


Kultur pur

10 Tage Argentinien! Sie kommen mir vor wie ein ganzer Monat. Das Gefühl, schon ewig hier zu sein, kommt wohl daher, dass ich hier jeden Tag so unglaublich viel erlebe – Neues und teilweise auch schon Gewohntes!

Die letzte Woche stand unter dem Motto „Projekte und Kultur kennenlernen“. Gemeinsam mit unseren beiden Vorgängerinnen Anne und Laura gingen wir in die Projekte und trafen dort das erste Mal die Kinder und unsere Mitarbeiter. Schon am Eingang der „Villa“ (Armenviertel) stürmten uns die ersten Kinder entgegen, strahlten uns an und gaben uns den für Lateinamerika typischen Kuss auf die Wange. Ich war überrascht! Das sollten die Problemkinder aus dem Armenviertel sein? So süß, gepflegt und freundlich? Doch schon wenig später merkte ich, dass natürlich nicht alle Kinder so sind. Den Workshop „Hip-Hop tanzen“ machten sie noch begeistert mit; doch anschließend, als wir mit ihnen Masken basteln wollten, fingen die ersten an sich mit Farben zu bewerfen und sich zu schlagen! Alles in allem ist mein Eindruck von den Kids aber total positiv – und ich freue mich auf die Arbeit mit ihnen!

Meine Hauptaufgabe ist jedoch die Arbeit im Sportsozialprojekt DAD, wo ich der Fußballtrainer der älteren Jungs bin. Auf die Begegnung mit ihnen war ich sehr gespannt! Würden sie mich respektieren, wie gut werden sie Fußball spielen und werden sie im Training auf mich hören? Auch hier wurde ich positiv überrascht! Die Jungs sind zwar verdammt cool drauf, tragen weite Hosen und begrüßen sich lässig per Handschlag; trotzdem waren sie alle sehr freundlich zu mir und bis jetzt ist mir auch noch keiner blöd gekommen! Die Trainingsbedingungen im Projekt sind dagegen eher suboptimal. Der kleine Bolzplatz, genannt „Cancha“, erinnert mit seinen vielen Löchern ein bisschen an die Kraterlandschaft auf dem Mond! Und auch an Trainingsmaterialien mangelt es. Umso wichtiger ist es aber gerade in einem solchen Umfeld, mit den Jugendlichen Fußball zu spielen – und ihnen über den Sport Werte und soziale Kompetenzen zu vermitteln! Inwieweit mir das gelingen wird, bleibt abzuwarten – ich freue mich auf jeden Fall sehr auf diese Herausforderung! Das Willkommensspiel hat schon mal viel Spaß gemacht und ich glaube, die Jungs haben viel Potenzial!

Seit Anfang der Woche wohne ich zudem in einer Gastfamilie. In einer ziemlich coolen, wie ich finde! Meine beiden Gastbrüder sind 19 und 28 Jahre alt. Der Jüngere ist den ganzen Tag rudern, ist durchtrainiert und ein totales Sportass; der Ältere hingegen eher der gemütliche Typ, wohlgenährt – und kocht jeden Abend für mich! Vorne im Haus wohnt noch die Mutter der beiden, die mit ihrer Herzlichkeit die typische liebe argentinische Mama verkörpert! Am Sonntag waren wir auf dem Geburtstag eines Neffen eingeladen – und ich wurde stundenlang jedem einzelnen der schätzungsweise 100 Familienmitglieder vorgestellt! Kultur pur!

Auch ansonsten wurde ich in dieser Woche in die argentinische Kultur eingeführt. So westlich das Land in vielen Bereichen ist  – was das Feiern betrifft, bleiben sich die Argentinier treu! In der Disco läuft nur lateinamerikanische Musik wie „Reggaetón“ und „Cumbia“ und auch auf privaten „Fiestas“ leert sich bei Hip-Hop-, House- oder Rockmusik schlagartig der Dancefloor – während ansonsten alle tanzen, als ginge es um ihr Leben! Ohnehin ist es beeindruckend, wie gut sich die Meisten hier bewegen können. Dagegen wirkt man als gewöhnlicher Deutscher ziemlich blass! Aber ich bin ja hier, um möglichst viel zu lernen – darunter eben auch Tanzen!

Mir geht es weiterhin super gut und ich habe eine tolle Zeit hier in Argentinien! Liebe Grüße an alle in Deutschland und vielen Dank für die lieben Rückmeldungen! Alles Gute – buena suerte! 🙂

–> Neue Fotos aus Argentinien: zum Fotoalbum

Euer Leo!


Erste Eindrücke

Nun bin ich also in Buenos Aires. Das Gepäck ist da, unsere Vorgänger-Freiwilligen erwarten uns strahlend am Flughafen. Mit dem Taxi, das hier „Remis“ heißt, geht’s erstmal in Richtung Innenstadt. Die Fahrt ist ein einziges Abenteuer – die Anschnallgurte scheinen nur der Dekoration zu dienen, denn niemand denkt hier ernsthaft daran, sie zu benutzen. Verkehrsregeln werden sehr individuell ausgelegt. Eine rote Ampel mag in Deutschland ein Hindernis sein – in Argentinien nicht!

Die ersten Tage schlafen wir in drei verschiedenen Freiwilligen-WGs, lernen das Zentrum von Buenos Aires und auch die Armenviertel – genannt „Villas“ – kennen. Die Kontraste hauen einen um! Im schicken Zentrum ist es wie in Europa – alles blitzt und blinkt, die Straßen sind sauber und die Häuserfassaden weiß. In den „Villas“ ein komplett anderes Bild – die Menschen leben zu zehnt in kleinen Wellblechhütten, warmes Wasser gibt es oft nicht, dafür meistens einen Fernseher. Die Straßen sind vollgemüllt und die Häuserfassaden bröckeln. Wenn man in diesen Vierteln nachts durch die Straßen geht, hat man ein mulmiges Gefühl im Bauch.

Ganz anders die Gegend, in der ich wohne. Zárate hat ein schönes, belebtes Zentrum und ist trotz der 100.000 Einwohner sehr beschaulich. Der Fluß gleich neben der Stadt ist riesig und sehr schön – am Sonntag haben wir dort eine Kajak-Tour gestartet und auf einer kleinen Insel „Asado“ gemacht – das typisch argentinische Grillen von riesigen Fleischlappen! Das Essen ist allgemein sehr lecker, aber auch unglaublich fett oder wahlweise auch sehr „dulce“ (süß). Mal schauen, ob ich es schaffe, nach einem Jahr Fast-Food-Paradies in den USA, auch aus Argentinien ohne 10 Kilo mehr Gewicht zurückzukommen. 😉

Unsere WG in Zárate, in der wir ab nächstem Monat wohnen werden, ist sehr schön. Sie liegt sehr zentral und obwohl die Wege drumherum nicht befestigt sind und die Straße ebenfalls voller Müll, kann man nachts alleine raus gehen, ohne gleich ausgeraubt zu werden. Aber auch in Zárate gibt es sehr arme Viertel, in denen die Menschen in wenig befestigten Baracken im Prinzip direkt auf der Straße leben. In einem dieser Viertel liegen auch meine Projekte, die ich im nächsten Blog-Eintrag noch ausführlich beschreiben werde.

Zu den Menschen hier ist zu sagen, dass sie einfach unglaublich offen und freundlich sind. Ob beim Essen in unserer WG mit acht Freunden von unseren Vorgängern Laura und Anne, auf einer argentinischen „Fiesta“ oder im Projekt – die Menschen kommen auf einen zu, sind interessiert und geduldig, wenn mich mein Spanisch mal wieder im Stich lässt. Natürlich ist man als blonder Deutscher hier in Argentinien eine besondere Attraktion. Von vielen werde ich darauf angesprochen, wie „rubio“ (hell/blond) ich denn sei, und ein Junge an der Bushaltestelle sah mich 10 Sekunden lang so an, als wäre ich ein Außerirdischer!

Mir geht es in meinen ersten Tagen in Argentinien wirklich ausgesprochen gut. Die vielen Eindrücke, die mich zu überrollen scheinen, machen mich sehr müde. Aber das Gefühl, das ich abends habe, wenn ich ins Bett falle, ist ein Gefühl von zufriedener Erschöpfung! Ich hoffe, es geht so positiv weiter. Momentan lebe ich in einer Gastfamilie hier in Zárate, um mein Spanisch zu verbessern und die Kultur kennenzulernen. Darüber hinaus besuche ich einen Sprachkurs und arbeite mich in die Projekte ein.

Soweit von mir – mit positiven Eindrücken und einem sehr guten Gefühl sende ich viele Grüße nach Deutschland! Fotos und noch mehr Infos gibt’s demnächst hier. Bis bald – hasta luego!

Euer Leo!


Abschied und Aufbruch

Das Warten hat ein Ende – es geht endlich los!

An diesem Mittwoch, 18. August 2010 um 10:20 Uhr, wird mein Flieger von Frankfurt nach Buenos Aires abheben! Die 14 Stunden Flug werden sicher sehr lustig – mit an Bord sind nämlich die zwölf anderen Argentinien-Freiwilligen und die 16 „Bolivianos“! Der Vorstand der Weltweiten Initiative hatte im Vorfeld Bedenken, dass unsere Reise zu einem „Party-Flug“ werden könnte und in Erwägung gezogen, die Bordbar sperren zu lassen. Wir alle hoffen, dass Pablo diese Drohung nicht wahr gemacht hat… 😉

Hinter mir liegen turbulente Wochen! Die 14 Tage Vorbereitungsseminar (VBS) in der Nähe von Darmstadt waren intensiv und spannend. In zahlreichen Workshops haben wir dort alles, was für unser Auslandsjahr wichtig ist, gelernt. Zum Beispiel, wie man ohne Geld und Handy, irgendwo im Odenwald ausgesetzt, überlebt –  und einen Wildfremden dazu überredet, ein Brot für einen zu backen! Das Themenspektrum der Workshops reichte von AIDS über Interkulturalität, Kommunikation und Sicherheit bis zu Fragen der Weltanschauung; die Referenten waren alle hochkompetent – teilweise polarisierten sie auch. So fragten wir uns, ob die Referentin recht hatte, die uns Freiwillige mit den Kolonisatoren von früher verglich. Dank der vielen ehemaligen Freiwilligen hatten wir eine sehr individuelle Betreuung und wurden gut auf unser Projekt und unser Einsatzland vorbereitet. Die Stimmung auf dem VBS war wirklich toll und wir sind als Jahrgang zusammengewachsen! Das Highlight war die „Aussendefeier“ am letzten Abend, bei der viele Eltern dabei waren – darunter auch meine. Alle 76 Freiwilligen wurden verabschiedet und es gab Darbietungen von Band, Chor und den einzelnen Ländergruppen. Wir Argentinier präsentierten uns mit einem Theaterstück. Thema? Natürlich Fußball! Bilder vom Vorbereitungsseminar gibt’s in meinem Fotoalbum!

Nach dem VBS folgten zehn ruhige Tage zu Hause. Die Zeit nutzte ich für allerlei organisatorische Dinge, zum Erholen und natürlich zum Verabschieden. Besuche bei den Omas, zwei sehr nette Grillabende mit Freunden, schöne Abschiedsgeschenke und viele persönliche Wünsche geben mir viel Kraft und Energie für meine Zeit in Argentinien! Auf der anderen Seite machen sie mich natürlich auch traurig. Ich werde euch alle sehr vermissen und freue mich schon jetzt, euch in einem Jahr wiederzusehen! 🙂 Auch von meinem Abschied gibt es Bilder in meinem Fotoalbum. Fotos vom Flug und meiner Ankunft in Buenos Aires werde ich dann von Argentinien aus hochladen!

Ich trete meine Reise voller Vorfreunde, Spannung und Erwartung an! Vor mir liegt sicher eine  abwechslungsreiche Zeit! Ein neues Land, neue Menschen, eine neue Kultur. Eine andere Mentalität, andere Sitten und Bräuche. Tolle Erfahrungen, genauso wie schwierige Momente. Alles in allem erwarte ich mir ein tolles und unvergessliches Jahr! Ich möchte mich nochmal bei allen bedanken, die mir dieses Jahr ermöglichen – bei meinen Eltern, Freunden, Verwandten, Spendern und der Weltweiten Initiative! Vielen Dank an euch alle – ich werde das Beste daraus machen und freue mich darauf, meine Erlebnisse mit euch zu teilen!

Zum Schluss noch ein Link zu einer spannenden Dokumentation über Buenos Aires, die vor einigen Tagen im ZDF lief: Buenos Aires – Die Leidenschaftliche.

Soweit von mir – macht es gut! Den nächsten Eintrag gibt’s von Argentinien aus! Vamos!

Euer Leo!


Der Blog ist endlich da!

Hallo zusammen!

Nun ist es also endlich soweit – mein Blog ist fertig! In einer Woche geht’s auch schon los, dann werde ich für 13 Monate nach Buenos Aires, Argentinien gehen, um dort in einem sozialen Projekt zu arbeiten. Alle Infos dazu gibt’s in diesem Blog. Ich werde hier so oft wie möglich Neuigkeiten über mich, mein Projekt und mein Leben in Argentinien veröffentlichen. Um über die neusten Blog-Einträge informiert zu werden, abonniert am besten den Blog (rechte Spalte).

Vielen Dank für euer Interesse und bis bald! Viva Argentina!

Euer Leo!